
Die Geschichte der Menschheit ist durchzogen von Konflikten, als wären sie ein unausweichlicher Bestandteil unseres Seins. Doch warum greifen wir immer wieder zur Gewalt, warum diese endlosen Kreisläufe des Leids und der Zerstörung? Diese Fragen bedrängen uns, wenn wir auf die tiefen Narben unserer Geschichte blicken.
Kriege entstehen nicht im Vakuum. Sie entspringen menschlichen Schwächen, Ängsten und Ambitionen. Ein oft übersehener Ursprung ist unser innerstes Bedürfnis nach Kontrolle – über Ressourcen, Land, andere Menschen oder gar Ideen. Dieses Streben, geboren aus der Angst vor Verlust und der Sehnsucht nach Sicherheit, führt uns oft dazu, Grenzen zu ziehen, die „wir“ von „den anderen“ trennen. Diese Grenzen, seien sie geografisch, kulturell oder ideologisch, werden zu Mauern, die uns voneinander entfremden.
Und doch, ist es wirklich die Natur des Menschen, Krieg zu führen? Manche mögen das behaupten. Doch ich frage mich, ob dies nicht eine bequeme Ausrede ist, eine Möglichkeit, Verantwortung abzugeben. Denn was ist mit den zahllosen Beispielen von Kooperation, von Gemeinschaft, von Frieden, die wir ebenfalls in unserer Geschichte finden?
Vielleicht liegt der wahre Grund für unsere Konflikte nicht allein in unserer Natur, sondern in den Systemen, die wir geschaffen haben. Systeme, die Macht über Mitgefühl stellen. Systeme, die uns lehren, dass der Wert eines Lebens weniger zählt als die Interessen eines Staates, einer Ideologie oder einer Wirtschaft. Diese Strukturen verleihen den Mechanismen des Krieges eine erschreckende Beständigkeit.
Doch es gibt Hoffnung. Hoffnung in der Idee, dass wir lernen können. Dass wir, als Spezies, verstehen können, dass kein Krieg jemals wirklich „gewonnen“ wird. Denn das, was wir im Krieg zu gewinnen glauben, verlieren wir oft auf einer tieferen, menschlicheren Ebene.
Die Frage ist also nicht, warum es immer wieder Kriege gibt, sondern wie wir lernen können, über sie hinauszuwachsen. Nicht durch naive Träume, sondern durch mutige Taten: durch Bildung, die Empathie fördert, durch Systeme, die den Frieden belohnen, und durch die Bereitschaft, uns selbst und unsere Fehler ehrlich zu hinterfragen.
Wenn wir dies nicht tun, werden die Narben des Krieges nicht nur unsere Vergangenheit, sondern auch unsere Zukunft prägen. Die Verantwortung, diesen Kreislauf zu durchbrechen, liegt bei uns allen – als Menschen, als Gemeinschaft, als Menschheit.
Dr. phil. Holger Strohm, ein deutscher Autor und Kritiker, äußert sich in verschiedenen Interviews und Publikationen kritisch zum Thema Krieg. Er betont, dass Kriege häufig zum Nutzen weniger Superreicher und zum Leidwesen der Völker geführt werden. Früher wurden Kriege im Namen von Gott, Vaterland und Kaiser gerechtfertigt; heute geschieht dies unter dem Vorwand von Demokratie und Menschenrechten. Strohm argumentiert, dass die Öffentlichkeit dabei oft durch Propaganda und Feindbilder manipuliert wird.
In Bezug auf aktuelle geopolitische Spannungen, insbesondere zwischen der NATO und Russland, warnt Strohm vor der Gefahr einer nuklearen Konfrontation. Er kritisiert die Rolle Deutschlands als Kriegstreiber in der Ukraine und hinterfragt die westliche Politik der NATO-Erweiterung, die seiner Ansicht nach zu einer Eskalation der Spannungen beiträgt.
Strohm hebt hervor, dass die wahren Profiteure von Kriegen oft mächtige wirtschaftliche und politische Eliten sind, während die breite Bevölkerung die Konsequenzen in Form von Leid und Zerstörung trägt. Er plädiert für eine kritischere Betrachtung der offiziellen Narrative und fordert mehr Transparenz und Ehrlichkeit in der politischen Kommunikation.
Für eine vertiefende Auseinandersetzung mit seinen Ansichten zum Thema Krieg empfiehlt sich das folgende Interview: https://www.kla.tv/2024-12-23/31537&autoplay=true